Samstag, 25. Januar 2020

Als Frau allein wandern – Worauf du achten musst



Als Frau allein wandern – Worauf du achten musst

Ich weiß nicht warum, aber alleine als Frau wandern zu gehen verbindet man sehr oft mit leichter Furcht und ist sich unsicher ob das überhaupt geht. Hin und wieder gehe auch ich alleine wandern. In meinem Freundes,- und Familienkreis ist das am Anfang auf Unverständnis gestoßen.
„Hast du keine Angst?“ „Was ist, wenn dir was passiert?“

Ich sage ganz klar, natürlich geht es und ihr braucht auch keine Angst zu haben. Anfangs hatte auch ich etwas Angst. Das lag aber weniger an dem Gedanken allein wandern zugehen, sondern viel mehr der Einfluss von allen anderen die mir Angst gemacht haben. Seit dem ich schon einige Male allein unterwegs gewesen bin, hat sich diese Angst jedoch gelegt. Es ist wunderschön! Man hat einfach Zeit sich über alles Gedanken zu machen. Jedes Geräusch um sich herum wahr zu nehmen und einfach mit jedem Sinn die Natur zu spüren. Es ist einfach ein kleines Abenteuer und bietet so viel Erholung, dass ich es jedem nur empfehlen kann.
Es gibt jedoch einige Punkte, auf die du achten solltest wenn du allein als Frau wandern gehst.
 
1.    Sicher unterwegs

Du solltest einen Plan haben und dich im Gelände auskennen um sicher unterwegs zu sein. Eine Karte über die Region in der du wandern gehst ist das A und O. Du kannst dich entscheiden es in Papierform mitzunehmen oder einfach eine Wander App wie zum Beispiel Apemap Pro auf dein Handy laden. Hier kannst du deine Tour schon ausarbeiten und dir zum Beispiel über Google Earth schon mal die Strecke anschauen. Damit kannst du die Strecke schon ein wenig einschätzen und es kommen keine bösen Überraschungen auf dich zu.
Wenn du die ersten Male alleine unterwegs bist, kann ich dir immer Premium-Wanderwege empfehlen. Diese sind in der Regel immer super frequentiert und dank der guten  Beschilderung kannst du dich auch nicht verlaufen. Dieser Beitrag könnte für dich auch super interessant sein!
 
2.   Ganz wichtig ist die Ausrüstung und vor allem die Schuhe

Wenn du wandern gehst (vor allem in den Bergen) ist ein guter Schuh mit einer hochwertigen Sohle extrem wichtig. Wenn das Profil nicht genug Halt hat, besteht die Gefahr, dass du schnell ausrutschen kannst. Solche Risiken kannst du aber super einfach umgehen, wenn du den richtigen Schuh wählst. Ich habe einige Wanderschuhe zu Hause und wechsle immer ganz gerne. Was ihr auf jeden Fall vermeiden solltet, ist mit Turnschuhen in die Berge zu gehen. Wenn ich das sehe, muss ich immer Kopfschütteln. Es ist so gefährlich, weil man einfach keinen Halt hat. Ich habe euch mal hier und hier meine aktuellen Wanderschuhe verlinkt. Ein Tipp, lauft die Schuhe vor einer großen Wanderung etwas ein (am Anfang bekommt man oft Blasen, bis die Schuhe perfekt passen)

3.   Selbsteinschätzung

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Denkt daran euch selbst einschätzen zu können. Schafft ihr die geplanten Kilometer? Es bringt nichts, wenn ihr am Gipfel angekommen seid aber nicht mehr zurückgehen könnt, da ihr erschöpft seid. Gerade wenn man es nicht gewöhnt ist, kann es sein dass die Beine zittern und wenn ihr dann den Berg wieder absteigen müsst, kann es gefährlich werden. Deshalb, ist es wichtig auf euren Körper zu achten und es realistisch einschätzen zu können. Das gilt natürlich auch fürs Flache Gelände wie z.B. im Wald.
 

4.   Was nehme ich im Rucksack mit

Ich kann euch empfehlen zwischen 5 – 15 Kilo einzupacken. Sonst wird es einfach viel zu schwer. Ich finde es wichtig immer ausreichend Verpflegung dabei zu haben. Ich liebe es zwischendurch im Gelände Pausen zu machen, eine Kleinigkeit zu essen, zu trinken und die Umgebung zu genießen. Deshalb habe ich auch immer ausreichend zu essen und zu trinken dabei. Meine Lebensmittel und Getränke trage ich immer im oberen Teil meines Rucksacks. Das Handy habe ich immer Griffbereit. Falls etwas sein sollte und ich Hilfe brauche. Die Aufteilung im Rucksack macht auf jeden Fall auch viel aus. Schwere Sachen wie zum Beispiel eine Kamera solltet ihr nah am Rücken tragen. Sachen wie ein Schlafsack, Kleidung packt ihr am besten in das Bodenfach. Somit ist die Kamera auch ein wenig gepolstert. Eine Stirnlampe ist auch sehr praktisch. Wenn du vor hast auch noch am Abend wandern zu gehen kann es schnell dunkel werden. DieseLampe kann ich dir auf jeden Fall empfehlen. Wenn du allein etwas ängstlich bist, kannst du auch ein Pfefferspray mitnehmen. Damit fühlt man sich ein wenig sicherere (auch wenn du dieses nie brauchen wirst). Ich denke mir immer, da wo ich wandere sind Menschen die die Natur lieben und in der Regel keine bösen Absichten haben, sondern auch einfach die Stille und die Ferne genießen möchten.
 

5.   Was ist wenn du mal kurz „austreten“ musst

Wenn man viel trinkt, muss man natürlich aus mal austreten. Männer haben es hier etwas leichter als wir Frauen. Wenn ein kleiner Busch in der Nähe ist, ist es ja in der Regel kein Problem. Aber was, wenn in der Nähe nichts ist um sich etwas geschützt hinzusetzten. Dafür habe ich eine witzige Lösung gefunden die gut funktioniert. Es gibt für Frauen einen Urinal Trichter. Das ist eine recht elegante Lösung und es fällt nicht wirklich auf. Wichtig sind natürlich Hygiene Tücher um den Trichter nach der Nutzung zu reinigen und wieder wegpacken zu können.
 
6.   Was ist, wenn doch etwas passiert

Es ist super wichtig, dass euer Handy immer aufgeladen ist. Ich nehme zusätzlich immer eine gute Powerbank mit. Falls das Handy nämlich doch den Geist aufgibt, kann man es schnell an die Powerbankanschließen. Ich sage immer vorher jemandem Bescheid wo ich an diesem Tag wandern werde und gebe auch im Vorfeld immer meine Tour weiter. Sicher ist sicher.
Ein kleines Notfallset ist auch nicht schlecht. Ich habe dieses hier bestellt und bin sehr zufrieden mit dem Set. Es hat alles was man zur Erstversorgung braucht.
Solltest du zum Beispiel kein Netz mit dem Handy haben oder nicht griffbereit haben, dann ruf laut um Hilfe (eineTrillerpfeife ist auch ganz praktisch). In den meisten Wanderregionen sind immer Wanderer unterwegs die dir helfen können. 

7.  Was mache ich bei einem Wetterumschwung 

In den Bergen kann das Wetter hin und wieder sehr schnell umschwenken und es ist plötzlich neblig oder es regnet. Natürlich schaue ich vorher immer im Wetterbericht wie das Wetter gemeldet ist. Wenn ich weiß, dass für den Wandertag Regen gemeldet ist und ich dennoch rausgehen möchte, habe ich immer einen kleinen Regenschirm und einen Regenponcho dabei (hier habe ich einen günstigen und hier einen etwas teurern rausgesucht). Ich muss sagen, ich liebe es auch bei Regen kleine Wanderungen zu machen.  Wenn der dichte Nebel aufzieht und die Luft schön frisch riecht, ist es einfach auch ein tolles Erlebnis. Jedoch bin ich bei diesen Wetterbedingen nur im Tal unterwegs und genieße lieber aus dem Tal das schöne Bergpanorama. 

Ich für meinen Geschmack kann sagen, dass ich es sehr liebe mit meinem Freund wandern zu gehen aber auch die kleinen Auszeiten allein in der Natur genieße um Energie und Kreativität zu tanken. Manchmal muss man sich einfach trauen und über seinen eigenen Schatten springen. Dann ist man stolz und merkt, wie schön es ist.





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