Als Frau allein wandern – Worauf du achten musst
Ich weiß nicht warum, aber alleine als Frau wandern zu gehen
verbindet man sehr oft mit leichter Furcht und ist sich unsicher ob das überhaupt
geht. Hin und wieder gehe auch ich alleine wandern. In meinem Freundes,- und
Familienkreis ist das am Anfang auf Unverständnis gestoßen.
„Hast du keine Angst?“ „Was ist, wenn dir was passiert?“
Ich sage ganz klar, natürlich geht es und ihr braucht auch
keine Angst zu haben. Anfangs hatte auch ich etwas Angst. Das lag aber weniger
an dem Gedanken allein wandern zugehen, sondern viel mehr der Einfluss von allen
anderen die mir Angst gemacht haben. Seit dem ich schon einige Male allein
unterwegs gewesen bin, hat sich diese Angst jedoch gelegt. Es ist wunderschön!
Man hat einfach Zeit sich über alles Gedanken zu machen. Jedes Geräusch um sich
herum wahr zu nehmen und einfach mit jedem Sinn die Natur zu spüren. Es ist
einfach ein kleines Abenteuer und bietet so viel Erholung, dass ich es jedem
nur empfehlen kann.
Es gibt jedoch einige Punkte, auf die du achten solltest
wenn du allein als Frau wandern gehst.
1. Sicher unterwegs
Du solltest einen Plan haben und dich im
Gelände auskennen um sicher unterwegs zu sein. Eine Karte über die Region in
der du wandern gehst ist das A und O. Du kannst dich entscheiden es in
Papierform mitzunehmen oder einfach eine Wander App wie zum Beispiel Apemap Pro
auf dein Handy laden. Hier kannst du deine Tour schon ausarbeiten und dir zum
Beispiel über Google Earth schon mal die Strecke anschauen. Damit kannst du die
Strecke schon ein wenig einschätzen und es kommen keine bösen Überraschungen
auf dich zu.
Wenn du die ersten Male alleine unterwegs
bist, kann ich dir immer Premium-Wanderwege empfehlen. Diese sind in der Regel
immer super frequentiert und dank der guten Beschilderung kannst du dich auch nicht
verlaufen. Dieser Beitrag könnte für dich auch super interessant sein!
2. Ganz wichtig ist die Ausrüstung und vor allem
die Schuhe
Wenn du wandern gehst (vor allem in den
Bergen) ist ein guter Schuh mit einer hochwertigen Sohle extrem wichtig. Wenn
das Profil nicht genug Halt hat, besteht die Gefahr, dass du schnell
ausrutschen kannst. Solche Risiken kannst du aber super einfach umgehen, wenn
du den richtigen Schuh wählst. Ich habe einige Wanderschuhe zu Hause und wechsle
immer ganz gerne. Was ihr auf jeden Fall vermeiden solltet, ist mit Turnschuhen
in die Berge zu gehen. Wenn ich das sehe, muss ich immer Kopfschütteln. Es ist
so gefährlich, weil man einfach keinen Halt hat. Ich habe euch mal hier und
hier meine aktuellen Wanderschuhe verlinkt. Ein Tipp, lauft die Schuhe vor
einer großen Wanderung etwas ein (am Anfang bekommt man oft Blasen, bis die
Schuhe perfekt passen)
3. Selbsteinschätzung
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Denkt
daran euch selbst einschätzen zu können. Schafft ihr die geplanten Kilometer?
Es bringt nichts, wenn ihr am Gipfel angekommen seid aber nicht mehr zurückgehen
könnt, da ihr erschöpft seid. Gerade wenn man es nicht gewöhnt ist, kann es
sein dass die Beine zittern und wenn ihr dann den Berg wieder absteigen müsst,
kann es gefährlich werden. Deshalb, ist es wichtig auf euren Körper zu achten
und es realistisch einschätzen zu können. Das gilt natürlich auch fürs Flache
Gelände wie z.B. im Wald.
4. Was nehme ich im Rucksack mit
Ich kann euch empfehlen zwischen 5 – 15 Kilo
einzupacken. Sonst wird es einfach viel zu schwer. Ich finde es wichtig immer ausreichend
Verpflegung dabei zu haben. Ich liebe es zwischendurch im Gelände Pausen zu
machen, eine Kleinigkeit zu essen, zu trinken und die Umgebung zu genießen. Deshalb
habe ich auch immer ausreichend zu essen und zu trinken dabei. Meine
Lebensmittel und Getränke trage ich immer im oberen Teil meines Rucksacks. Das Handy
habe ich immer Griffbereit. Falls etwas sein sollte und ich Hilfe brauche. Die
Aufteilung im Rucksack macht auf jeden Fall auch viel aus. Schwere Sachen wie
zum Beispiel eine Kamera solltet ihr nah am Rücken tragen. Sachen wie ein
Schlafsack, Kleidung packt ihr am besten in das Bodenfach. Somit ist die Kamera
auch ein wenig gepolstert. Eine Stirnlampe ist auch sehr praktisch. Wenn du vor
hast auch noch am Abend wandern zu gehen kann es schnell dunkel werden. DieseLampe kann ich dir auf jeden Fall empfehlen. Wenn du allein etwas ängstlich
bist, kannst du auch ein Pfefferspray mitnehmen. Damit fühlt man sich ein wenig
sicherere (auch wenn du dieses nie brauchen wirst). Ich denke mir immer, da wo
ich wandere sind Menschen die die Natur lieben und in der Regel keine bösen
Absichten haben, sondern auch einfach die Stille und die Ferne genießen
möchten.
5. Was ist wenn du mal kurz „austreten“ musst
Wenn man viel trinkt, muss man natürlich
aus mal austreten. Männer haben es hier etwas leichter als wir Frauen. Wenn ein
kleiner Busch in der Nähe ist, ist es ja in der Regel kein Problem. Aber was,
wenn in der Nähe nichts ist um sich etwas geschützt hinzusetzten. Dafür habe
ich eine witzige Lösung gefunden die gut funktioniert. Es gibt für Frauen einen
Urinal Trichter. Das ist eine recht elegante Lösung und es fällt nicht wirklich auf.
Wichtig sind natürlich Hygiene Tücher um den Trichter nach der Nutzung zu
reinigen und wieder wegpacken zu können.
6. Was ist, wenn doch etwas passiert
Es ist super wichtig, dass euer Handy immer
aufgeladen ist. Ich nehme zusätzlich immer eine gute Powerbank mit. Falls das
Handy nämlich doch den Geist aufgibt, kann man es schnell an die Powerbankanschließen. Ich sage immer vorher jemandem Bescheid wo ich an diesem Tag wandern
werde und gebe auch im Vorfeld immer meine Tour weiter. Sicher ist sicher.
Ein kleines Notfallset ist auch nicht
schlecht. Ich habe dieses hier bestellt und bin sehr zufrieden mit dem Set. Es
hat alles was man zur Erstversorgung braucht.
Solltest du zum Beispiel kein Netz mit dem
Handy haben oder nicht griffbereit haben, dann ruf laut um Hilfe (eineTrillerpfeife ist auch ganz praktisch). In den meisten Wanderregionen sind
immer Wanderer unterwegs die dir helfen können.
7. Was mache ich bei einem Wetterumschwung
In den Bergen kann das Wetter hin und wieder sehr
schnell umschwenken und es ist plötzlich neblig oder es regnet. Natürlich
schaue ich vorher immer im Wetterbericht wie das Wetter gemeldet ist. Wenn ich
weiß, dass für den Wandertag Regen gemeldet ist und ich dennoch rausgehen
möchte, habe ich immer einen kleinen Regenschirm und einen Regenponcho dabei (hier habe ich einen günstigen und hier einen etwas teurern rausgesucht).
Ich muss sagen, ich liebe es auch bei Regen kleine Wanderungen zu machen. Wenn der dichte Nebel aufzieht und die Luft
schön frisch riecht, ist es einfach auch ein tolles Erlebnis. Jedoch bin ich
bei diesen Wetterbedingen nur im Tal unterwegs und genieße lieber aus dem Tal
das schöne Bergpanorama.
Ich für meinen Geschmack kann sagen, dass ich es sehr liebe
mit meinem Freund wandern zu gehen aber auch die kleinen Auszeiten allein in der
Natur genieße um Energie und Kreativität zu tanken. Manchmal muss man sich
einfach trauen und über seinen eigenen Schatten springen. Dann ist man stolz
und merkt, wie schön es ist.